Januar 2025 | Der Landtag Rheinland-Pfalz hat am 19. Dezember 2024 den neuen Doppelhaushalt für die Jahre 2025/26 verabschiedet. Dabei wurden die Mittel für die Gastspielförderung „Aufführungsförderung“ von bisher 75.500 Euro auf nunmehr 135.000 Euro erhöht. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Schritt für die kulturelle Grundversorgung im Flächenland und setzt ein deutliches Zeichen für faire Honorare sowie die Stärkung der kulturellen Bildung.
Die Aufführungsförderung ermöglicht es den professionellen freien Theaterschaffenden in RLP, ihre Produktionen bei nicht kommerziellen Veranstaltern – in Schulen, Kitas, soziokulturellen Zentren, kommunalen Einrichtungen u.v.m. – zu fairen finanziellen Bedingungen zu zeigen, indem sie künstlerische Honorare aus Landesmitteln bezuschusst. Der Mindeststandard bundesweit empfohlener Honoraruntergrenzen kann dadurch eingehalten werden, der den Künstler*innen ein kontinuierliches und ökonomisch nachhaltiges Arbeiten ermöglicht. Auf diese Weise trägt das Förderprogramm bei zu einer langfristigen Sicherung der Qualität und Vielfalt der hiesigen Landschaft der Darstellenden Künste.
Die Statistik zur 2009 gestarteten Aufführungsförderung belegt, dass besonders das junge Publikum profitiert: 2023 konnten 249 geförderte Vorstellungen realisiert und circa 17.320 Zuschauer*innen erreicht werden. Rund 70 % der Veranstaltungen waren gezielt an Kinder und Jugendliche gerichtet. Schulen und Kitas machen regelmäßig etwas mehr als die Hälfte der nutznießenden Veranstalter aus. Hier kann das Theatererlebnis seine besondere Wirkung entfalten als ein wichtiger Baustein für die Persönlichkeitsentwicklung und Bildungschancen junger Menschen – unabhängig vom sozialen und wirtschaftlichen Hintergrund, unabhängig auch vom Wohnort, denn gerade in ländlichen Räumen sind die lokalen und mobilen künstlerischen Angebote oftmals schwer finanzierbar und doch unersetzlich.
Durch den Haushaltsbeschluss zur Erhöhung des Förderbudgets werden zukünftig deutlich mehr Aufführungen im ganzen Bundesland möglich gemacht. Auf dieser Grundlage können die Theater einer gestiegenen Nachfrage seitens der Veranstalter, die die verfügbaren Zuschussmittel im Vorjahr ganz erheblich übertroffen hat, auf qualitativ hohem Niveau entsprechen.
laprofth, der Landesverband professioneller freier Theater Rheinland-Pfalz, der die Förderung in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration betreut, dankt dem Landtag für seine zukunftsweisende Entscheidung. „Diese Aufstockung ist ein großer Gewinn für die freie Theaterszene und das kulturelle Leben in unserem Bundesland. Dies gilt umso mehr in einer Zeit, in der Gelegenheiten zur ‚analogen‘ Begegnung und zum zwischenmenschlichen Austausch als gelebte Demokratiearbeit zu begreifen sind“, betont Anja Kleinhans als Vorsitzende von laprofth.