laprofth unterzeichnet die Pfälzer „Erklärung der Vielen“.
Die Initiative zur ERKLÄRUNG DER VIELEN, die im November 2018 in Berlin gestartet ist, wächst bundesweit.
Die PFÄLZER ERKLÄRUNG wurde am 19. Juni 2019 der Öffentlichkeit bei einer Pressekonferenz im Rahmen des „Inselsommer.eu“ auf der Parkinsel Ludwigshafen vorgestellt und inzwischen zur RHEINLAND-PFÄLZISCHEN ERKLÄRUNG erweitert.
RHEINLAND-PFÄLZISCHE ERKLÄRUNG der VIELEN
Mit dieser Erklärung wollen die Unterzeichnenden den Zusammenhalt in Kunst und Kultur als Teil der Zivilgesellschaft gegen populistische, sowie völkisch-nationale Strömungen deutlich artikulieren. Wir Kunst- und Kulturschaffende setzen mit dieser Erklärung ein gesellschaftspolitisches Signal, das in unsere tägliche Praxis eingreift.
Kunst schafft einen Raum zur Veränderung der Welt
Als Aktive der Kulturlandschaft in Deutschland stehen wir nicht überden Dingen, sondern auf einem Boden, von dem aus die größten Staatsverbrechen der Menschheitsgeschichte begangen wurden. In diesem Land wurde schon einmal Kunst als entartet diffamiert und Kultur flächendeckend zu Propagandazwecken missbraucht. Millionen Menschen wurden ermordet oder gingen ins Exil, unter ihnen auch viele Künstler*innen.
Heute begreifen wir die Kunst- und Kultureinrichtungen als offene Räume, die Vielen gehören. Unsere Gesellschaft ist plural. Viele unterschiedliche Interessen treffen aufeinander undfinden sich oft im Dazwischen. Demokratie muss täglich neu verhandelt werden –aber immer unter einer Voraussetzung: Es geht um Alle, um jede*n Einzelne*n als Wesen der vielen Möglichkeiten!
Der rechte Populismus, der die Kultureinrichtungen als Akteure dieser gesellschaftlichen Vision angreift, steht der Kunst der Vielen feindselig gegenüber. Rechte Gruppierungen und Parteien stören Veranstaltungen, wollen in Spielpläne eingreifen, polemisieren gegen die Freiheit der Kunst und arbeiten an einer Renationalisierung der Kultur.
Ihr verächtlicher Umgang mit Menschen auf der Flucht, mit engagierten Künstler*innen, mitallen Andersdenkenden verrät, wie sie mit der Gesellschaft umzugehen gedenken, sobald sich die Machtverhältnisse zu ihren Gunsten verändern würden.Wir, als Unterzeichnende der Rheinland-Pfälzer Theater, Kunst- und Kultureinrichtungen und ihrer Interessensverbände, begegnen diesen Versuchen mit einer klaren Haltung:
- Die Unterzeichnenden führen den offenen, aufklärenden, kritischen Dialog über Strategien, die die Gesellschaft der Vielen angreifen und dadurch die demokratischen Grundwerte untergraben. Sie gestalten diesen Dialog mit Mitwirkenden und dem Publikum in der Überzeugung, dass die beteiligten Institutionen den Auftrag haben, unsere Gesellschaft als eine demokratische fortzuentwickeln.
- Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung sind Alltag. Wir setzen uns deswegen mit den eigenen Strukturen auseinander und stellen diese zur Diskussion.
- Wir, die Unterzeichnenden, fördern im Sinne der Demokratie Debatten, bieten aber keine Foren für völkisch-nationalistische Propaganda.
- Wir, die Unterzeichnenden, wehren die Versuche der Rechtspopulisten ab, Kultur für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
- Wir, die Unterzeichnenden, solidarisieren uns mit Menschen, die durch rechte Ideologien ausgegrenzt und bedroht werden.
Solidarität statt Privilegien. Es geht um Alle. Die Kunst bleibt frei!
Erstunterzeichner*innen der PFÄLZER ERKLÄRUNG
Michael Bauer, Chawwerusch Theater, Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Dicke Luft Theater, Django Beinhart, Isabel Eichenlaub, Funny Girls, Eleonore Hefner, Herxheimer Dorftheater, Hansgünther Heyme, Jeder kann was e.V., Kammgarn GmbH, Kinder-und Jugendtheater Speyer, KiTZ Theaterkumpanei, Künstlerhaus Edenkoben, Kultur Rhein Neckar e.V., Kulturverein Wespennest e.V., KUNSTRAUM Altes Schulhaus Schweigen, LAG Soziokultur & Kulturpädagogik Rheinland-Pfalz e.V. , laprofth - Landesverband professioneller freier Theater Rheinland-Pfalz, Museumsverband Rheinland-Pfalz e.V., NANOTheater e.V., Pfalztheater Kaiserlautern, Annette Postel, Reinig, Braun + Boehm, Rotznasentheater, Christian Schega, Claudia Stump, Theater am Türmchen e.V., Theater am Werk, Theater Im Pfalzbau/Pfalzbau Bühnen, Theater Kauderwelsch e.V., Bernhard Vanecek, Verein Spurensicherung und Volkstheater e.V., Worms Verlag, Zimmertheater Speyer, Zopp + Co.
Mehr Infos unter: www.dievielen.de