November 2023 | Seit 2008 befragt der Landesverband einmal jährlich eine repräsentative Zahl professioneller freier Theater in Rheinland-Pfalz zu ihrer Arbeitssituation und untersucht die Wirksamkeit des Landesprogrammes „Aufführungsförderung“. Aktuelle Ergebnisse zum Jahr 2022 sind jetzt online einsehbar und noch immer deutlich gezeichnet von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Veranstaltungssektor.
Die Aufführungsförderung 2022 hat die Rekordmarke von 298 geförderten Vorstellungen bei nicht kommerziellen Veranstaltern ermöglicht.
Die meisten davon richteten sich gezielt an Kinder und Jugendliche.
Mit den geförderten Vorstellungen wurden im Laufe des Jahres circa 17.800 Zuschauer*innen erreicht.
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Die Infrastruktur und die wirtschaftliche Situation der freien Theater zeigt für das Jahr 2022 ein durchwachsenes Bild.
- 41 Theater, deren Daten ausgewertet wurden, stehen für ca. 300 Erwerbstätige; darunter 6 % „Geringfügige“ und 63 % Honorarkräfte.
- Sie bieten ihrem Publikum eine Repertoire-Vielfalt von ca. 310 verschiedenen Bühnenproduktionen aller Sparten.
- Bundesweit haben sie circa 177.000 Zuschauer*innen erreicht; davon 126.283 im eigenen Bundesland.
Bundesweit allerdings liegen die Publikumszahlen damit noch immer 42 % unter vorpandemischem Niveau.
Hinzu kommen mehr als 2.000 Teilnehmende in Workshops und Formaten im Bereich kulturelle Bildung. - 100 % der Befragten haben mindestens einmalig Fördermittel für ihre künstlerische Arbeit erhalten.
Und dennoch: 68 % der professionellen freien Theaterschaffenden in Rheinland-Pfalz konnten nicht allein von ihrer künstlerischen Arbeit leben, waren angewiesen auf Nebentätigkeiten und/oder Wirtschaftshilfen.
Für die zukünftige Förderung der freien darstellenden Künste in Rheinland-Pfalz lassen sich vier Prioritäten aus dieser Erhebung ableiten. Es gilt:
- die Konzeptionsförderung im Haushalt 2025 bei jährlicher Ausschreibung zu verstetigen,
- einen Haushaltstitel für die Produktionsförderung in solchem Umfang mit Mitteln auszustatten, dass Honorarmindeststandards ohne Einbruch der Zahl der (geförderten) Premieren eingeführt werden können,
- die Anschlussfähigkeit zu bundesweiten Stipendienprogrammen förderstrukturell zu erhalten,
- eine Erschließung von Orten, die ein künstlerisches Ausprobieren ermöglichen (etwa in Form eines Produktionshauses), im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung des Landes voranzutreiben.
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Statistische Auswertungen früherer Jahrgänge zum Vergleich: https://www.laprofth.de/statistik-studien.html