Koblenz, 19.07.2021
Freie Theater, Kulturschaffende und Soloselbständige in Rheinland-Pfalz erhalten ab sofort individuelle Unterstützung und Begleitung im Rahmen des Programms SOLOPART, das der Bildungsträger „Arbeit und Leben“ in Kooperation mit dem Landesverband professioneller freier Theater (laprofth) entwickelt hat. Nur wenige Wochen nach Programmstart im Juni 2021 hat sich bereits die Hälfte der Mitglieder des Landesverbandes für eine Teilnahme angemeldet. Gefördert wird diese Maßnahme durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz aus Mitteln des EU-Hilfsprogramms REACT-EU.
Etappenziel auf einem langen Weg
Bereits 2014 hat laprofth sich auf den Weg gemacht, um die Zukunft der professionellen freien Theaterszene unter den Vorzeichen eines Strukturwandelns aktiv zu gestalten. Fragestellungen wurden herausgearbeitet und geeignete Partner gesucht, um diese zu bearbeiten. War damals das Schaffen günstiger Bedingungen für das Gelingen eines Generationswechsels zentrales Thema, gilt es heute, irreparablem Schaden an einer ganzen Kultursparte infolge der Corona-Krise entgegenzuwirken. Zeigt uns die Krise doch deutlicher als je zuvor: In den freien darstellenden Künsten lassen sich Individuum und Struktur nicht getrennt voneinander denken.
Das Projekt SOLOPART ist für die Kulturszene bundesweit wegweisend, indem es sich genau diesem Ansatz verpflichtet: Es stellt das Individuum als Expert*in für die eigene Lebens- und Arbeitssituation in den Fokus der Suche nach existenzsichernden Lösungsansätzen. laprofth freut sich, dafür in „Arbeit & Leben“ – als Bildungsträger mit viel Erfahrung, Sitz in Mainz und landesweitem Zweigstellennetz – einen hervorragenden Partner gefunden zu haben, der die freien Theater bis Ende 2022 begleiten wird bei der Entwicklung vielfältiger Perspektiven angesichts des großen Unbekannten: des post-pandemischen Kulturbetriebs.
Ein Programm, das sich mit den Bedürfnissen verändert
SOLOPART vereint verschiedene Module, die sich mit der Gegenwart und Zukunft von Kulturschaffenden auseinandersetzen. Im Fokus stehen individuelle Beratung und Begleitung in Fragen des Generationswechsels, der Lebenslaufentwicklung und des innerbetrieblichen Strukturwandels. Die Inhalte der jeweiligen Workshops und Coachings werden bedarfsgenau auf die Fragestellungen der Kulturschaffenden angepasst. Teilnehmer*innen wählen die für sie passenden Module und erhalten kompetente Unterstützung in Einzelcoachings.
Zu den möglichen Beratungsschwerpunkten zählen dabei unter anderem:
- das Aufzeigen von Handlungsoptionen zur Weiterentwicklung der Berufsbiografie,
- die Entwicklung eines persönlichen Kompetenzprofils,
- die Identifizierung von Qualifizierungsbedarfen,
- die Analyse der Geschäftstätigkeit,
- das Anstoßen von Veränderungsprozessen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit,
- individuelles Coaching in Fragen privater und beruflicher Vorsorge.
Astrid Sacher, Vorsitzende von laprofth: „Dies ist eine großartige Chance für die professionellen freien Theater. Es ist zugleich ein Beweis für den langen und wirksamen Atem der Interessenvertretungen. Die Freie Szene zeichnet sich seit jeher aus durch kritische Selbstreflexion und Eigeninitiative. Da wundert es nicht, dass sie auch den Strukturwandel in die eigene Hand zu nehmen weiß. Unser herzlicher Dank gilt der Landesregierung wie auch allen weiteren Unterstützer*innen – und nicht zuletzt dem Publikum, das uns immer wieder bestätigt: Theater hat Zukunft!“
mehr unter: www.arbeit-und-leben.de