Koblenz, 29.10.2020
"Ich bin rat- und sprachlos.
Kultur- und Kunstschaffende sind auf Publikum angewiesen und auf ihre eigene Gesundheit. Gleiches gilt übrigens auch für Gastronomie. Seit Monaten tun wir alles, um Vorstellungen, Konzerte, Ausstellungen u.a. sicher zu machen. Für unser Publikum, für uns.
Wir leugnen nicht die Risiken, wir beschäftigen uns damit: Ernsthaft, unter Berücksichtigung der neuesten Erkenntnisse, aller Regeln und Vorschriften um Kulturerlebnis sicher zu machen für alle.
Die Infektionsherde sind bekannt. Warum werden – wieder einmal – die abgestraft, die Regeln und Risiken berücksichtigen? Die, die definitiv nicht „Superspreader“ sind?
Wir sind so freundlich. (Damit sollte Schluss sein!) Wir sind so anständig und bitten ganz nett um Gehör. (Wir sollten brüllen!) Wir argumentieren, erklären, investieren in Schutzmaßnahmen, entwickeln sichere Konzepte, beachten die Einhaltung, sind verständnisvoll. (Wo bleibt das Verständnis für uns?) Wir schreiben Inszenierungen um, verzichten auf Gagen...
Wir wollen helfen. Wir wollen verantwortungsvoll Nähe bieten. Verständnis. Freude. Wir wollen teilen. Wir wollen all das tun, was eine Gemeinschaft im Innersten zusammenhält.
Liebe Entscheider, glaubt ihr ernsthaft, es geht ohne Kultur? Glaubt ihr wirklich, ihr könnt Lichter nach Belieben ein- und ausschalten?
Denn Lichter sind wir alle. Die, die unterhalten. Die, die nachdenklich machen. Die, die aufrütteln. die, die unbequem sind. Die, die Zusammenhalt schaffen. Die, die euch lieben.
Wir sind das Salz in eurer Suppe. Ohne uns? Ohne K-UNS-T und Kultur? Wird’s fad und still."
Astrid Sacher, 1. Vorsitzende laprofth
[Pressekontakt Astrid Sacher: Telefon 02603 141 06]